STILLE MACHT
Themenhintergrund

Die frühesten bekannten Riten, bei denen Menschen als Blutopfer dargebracht wurden, werden um 12000 vor Christus datiert. Wahrscheinlich entstand das Blutopfer als Mittel, sich aus der passiven Rolle des Opfers, in der sich der Frühmensch gegenüber der Natur und feindlichen Tieren befand, zu befreien. Damit verbunden ist die Idee von der Befreiung aus der Opferrolle gegenüber dem Tod überhaupt. Beim Blutopfer geht es also immer auch darum, rituell die eigene Unsterblichkeit zu sichern. Dieses Motiv nach Erlangung des ewigen Lebens durchzieht die Geschichte der Religion, Wissenschaft, Philosophie und Kunst.
Im Ritus Sollemnis — dem alljährlichen Ritus des Geheimbundes "Stille Macht" — ist dieses Motiv in einen zeitgenössischen Handlungsrahmen gesetzt und mit astrophysikalischen und esoterischen Theorien angereichert.


Die Geschichte der Stillen Macht beginnt im Kulturkreis des römischen Imperiums, wenige Jahre nach Christi Geburt ...

Stimme der Stillen Macht:
"Wenn Saturn erhöht im Skorpion steht und den Fixstern Haleka verdunkelt, wird das letzte Zeitalter des Universums, das achte Millennium, vollendet sein. Dann kommt das Pendel des 'primum mobile' zum Stillstand und die Ausdehnung des Universums endet; alles erstarrt, alles erstirbt. In diesem Augenblick herrscht kosmisches Gleichgewicht im Universum — und bevor das Pendel des 'primum mobile' in seine andere Richtung weiterschwingt und ein neues Universum erschaffen wird, öffnet sich für einen kurzen Zeitraum ein Nadelöhr in diese andere Dimension ...

'Eng ist die Pforte, die zum neuen Leben führt. Wenige sind es, die den Weg dorthin finden.' So steht es schon im Buch der Bücher. Wir sind die Auserwählten, die durch diese Pforte schreiten werden. Wir haben den Weg dorthin gefunden. Alle anderen verbleiben im Ozean der Vergänglichkeit, sie sind nichts weiter als das Material, die Fäden, aus denen wir unsere Zukunft weben. Ihr Ende ist unser Anfang. Ihr Tod ist unsere Geburt! Sie müssen sterben, damit wir leben!"

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